Tschernhausen ist eine Gemeinde mit 332 Einwohnern (1. Jan. 2017).
Sie liegt 263 m ü. NN nördlich des Isergebirges.
Der Ort wurde schriftlich erstmals im Jahr 1385 erwähnt, als dort der Adelige Heynecke lebte. Die Ortschaft war lange Zeit im Besitz von Dorfadligen aus ver-schiedenen Geschlechtern. Es wechselten sich die Rackwitzer, Kottwitzer, Gersdorf-fer, Miltitzer und Schweinichener ab. In den Jahren 1663-1664 kaufte die italieni-sche Familie Gallas den Gutsbesitz.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten in dieser Ortschaft 39 Personen. Eine Feuersbrunst im Jahre 1671 zog das Dorf stark in Mitleidenschaft. Im Zuge der Gegenreformation im Jahre 1677 wurden die Bewohner von Missionaren und Soldaten eingesperrt. Die Bevölkerung bekannte sich zum Schein zum katholischen Glauben, flüchtete jedoch nach acht Tagen in die Lausitz. Aber der Ort erholte sich wieder davon. Im Jahre 1792 befanden sich hier 32 Anwesen, deren Bewohner hauptsächlich im Vorwerk der Familie Clam-Gallas arbeiteten.
Lange Zeit lag Tschernhausen im Schatten des Dorfes Wiese, nicht einmal Kirche und Schule waren vorhanden. Mit dem Bau der Bahnstrecke Reichenberg–Seiden-berg(–Görlitz) im Jahr 1875 änderte sich diese Situation.
Tschernhausen war die letzte Station auf böhmischer Seite und Verkehrszentrum für die ganze Umgebung. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung entwickelte sich eine gutgehende Holzindustrie. Einen Höhepunkt erreichte der zwischenstaatliche Ver- kehr im Jahr 1950, als beinahe alle zwei Stunden ein Güterzug durch die Ortschaft fuhr.
Am 1. September 1990 trennte sich Tschernhausen nach einem zehnjährigen Zu- sammenschluss von Weigsdorf.
Im April 2006 wurde nördlich des Ortsteiles Wiese der Fußgänger-Grenzübergang nach Seidenberg (heute Zawidów) eröffnet. Seitdem steht den Bewohnern von Wiese nach 61 Jahren wieder eine direkte Verbindung zum Wittigstausee zur Ver-fügung.
Ortsgliederung
Zu Tschernhausen gehören die Dörfer Wiese und Bunzendorf.
Sehenswürdigkeiten
Clam-Gallas Schloss - Philipp Josef Clam-Gallas ließ in Tschernhausen ein Barockschloss erbauen, das als Sommerfrische für seine Familie diente. Es wurde im Jahre 1808 erweitert und ab 1838 als Verwaltungsgebäude genutzt. Im Jahre 1984 wurde der Südflügel des Schlosses abgerissen.
Verkehr
Tschernhausen hat eine Bahnverbindung mit Friedland.