Ebersdorf ist eine Gemeinde mit 517 Einwohnern (2017) bei Friedland im äußer- sten Norden in der Nähe der Grenzen zu Deutschland (Sachsen) und Polen.
Geschichte
Die erste Erwähnung von Ebersdorf stammt aus dem Jahr 1399, als dort ein Lehnsgut im Besitz der Herren von Tschirnhaus war. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gehörte das Gut der Familie von Bindemann. 1592 wurde es aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten geteilt; den unteren Teil behielt die Familie Bindemann, der obere Teil fiel der Familie Schwanitz zu. Zur erneuten Zusammen-legung des Gutes kam es im Jahr 1662 durch den Lausitzer Adligen Hans Ludwig von Rodewitz, der es bis 1712 besaß. Von da an gehörte das Gut dem Grafen Johann Wenzel Gallas.
Das Leben der Einwohner von Ebersdorf war eng mit denen von Seidenberg geknüpft. So besuchten zum Beispiel die Menschen gemeinsam die Kirche in Seidenberg und hatten zahlreiche Kriege zu erdulden, bis 1620 Seidenberg und Ebersdorf von der Friedländer Herrschaft getrennt wurden. Die eigentliche Grenze wurde 1635 gebildet, als die Lausitz zu Sachsen kam. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges flüchteten hunderte Exulanten aus dem Friedländer Gebiet nach Seidenberg.
Ebersdorf hatte 1834 mehr als 500 Einwohner. Zur Entwicklung der Siedlung trug entscheidend der Bau einer Straße aus Friedland in den Jahren 1830-1833 sowie einer Eisenbahn-strecke von Friedland nach Seidenberg bei. Die fertiggestellte Straße wurde 1833 vom russischen Zaren Nikolaus I. sowie vom damaligen preußischen Kronprinzen auf der Reise nach Böhmen zu einem Treffen mit dem österreichischen Kaiser benutzt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden fast alle Menschen, die Angehörige der deutschen Volksgruppe waren, aus Ebersdorf ver- trieben.
Heute verfügt die Ortschaft über mehrere Gaststätten und zwei Einkaufs-möglichkeiten, die sich direkt an der Grenze befinden.
Sehenswürdigkeiten
Schlosshof. Der ehemalige Zollhof, ein restauriertes Gebäude aus dem Jahr 1620, bildet den Mittelpunkt des Ortes und wird heute als Gaststätte und Hotel/Pension genutzt.
Verkehr
Eine ausgebaute Straße führt von der Grenze in Richtung Friedland. Die Buslinie „PonyExpress“ verbindet Ebersdorf mit Prag, Reichenberg und Friedland. In Ebersdorf besteht ein Straßen-Grenzübergang nach Seidenberg. Nach dem Beitritt Tschechiens und Polens zum Schengener Abkommen im Dezember 2007 wurden die Kontrollstellen und Grenzsiche-rungsanlagen abgebaut. Touristisch ist Ebersdorf und das Umland nur wenig erschlossen, obwohl es landschaftlich reiz- voll am Fuße des Isergebirges gelegen ist.
Ortsgliederung
Zur Gemeinde Ebersdorf gehört auch das Dorf Göhe.