Nach langer Vorbereitungszeit war es soweit - am 2. Juli 2011 wurde das zweitägige Stadtfest anlässlich 800 Jahre Haindorf von dem Bürgermeister Jiří Horák feierlich eröffnet. Er begrüßte alle Anwesende und dann ging es auch schon mit dem Programm los. An diesen beiden Tagen bot die malerische Stadt unter dem Nußstein ein abwechslungsreiches und vielfältiges Rahmenprogramm für Jung und Alt an. Für die Besucher, die zum diesjährigen Jubiläumsfest nach Haindorf im Isergebirge kamen, ließ das musikalische Programm kaum noch Wünsche offen. Auf der Bühne wechselten sich Musikgruppen verschiedenster Richtungen ab - von Swing über Ska bis zur Reggae und Blasmusik spannte sich der Bogen. Der große Jahrmarkt mit zahlreichen Marktständen erstreckte sich vom Bahnhof über die Hauptstraße und viele Seitenstraßen bis zur Kirche. Auch eine große Auswahl an Speisen und Getränken wurde angeboten. Für die Kinder gab es jede Menge Möglichkeiten zum auszutoben. Zur Erinnerung an das 800-jährige Stadtjubiläum wurde von der Gemeinde eine Münze geprägt. Auch ein neues Buch über Haindorf konnte man erwerben.
Eine entscheidende Rolle bei dem Fest spielte das Wetter. Am Sonntag entlud sich ein heftiges Gewitter und hielte die Besucher von den Unterhaltungen ab. Dadurch wurde der Erfolg sicher stark geschmälert. Es gab sogar Warnungen vor sintflutartigen Wolkenbrüchen, die Bäche und Flüsse binnen Minuten über die Ufer treten lassen könnten. Das hat sich Gott sei Dank aber nicht bestätigt.
Gleichzeitig mit dem Stadtfest fand am Samstag Vormittag in der urkundlich bereits 1211 erwähnten Haindorfer Basilika der Mariä Heimsuchung die alljährliche feierliche, von der Sudetendeutschen Landsmannschaft veranstaltete Wallfahrt statt. Die Teilnahme von mehreren Hundert Gläubigen, die auch dieses Jahr aus Nah und Fern zur Wallfahrt gekommen sind, war keine Ausnahme. Seit 1991 wird am Tag „Maria Heimsuchung“ die Wallfahrt begangen. Bei der Wallfahrt war auch der CSU-Abgeordneter im Europaparlament und Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt sowie der frühere bayerische Finanzminister und CSU-Generalsekretär Gerold Tandler anwesend. Musikalisch begleitetwurde die Wallfahrtprozession von der 25- köpfigen Blaskapelle ,,Die Musikvereinigung Neugablonz,,. Am Nachmittag gab es ein Kirchenkonzert mit zwei Künstlern aus Dresden. Auf dem Programm waren Barockwerke die auf der Orgel und Trompete vorgetragen wurden.
Nachmittag trafen sich die Weißbacher und Haindorfer in der Bartelbaude. Die Neustädter und Lusdorfer haben Ihren Treffpunkt in der Gaststätte Kupferberg in Neustadt gehabt. Mit einem bunten Abend ging es am Sonntag in dem Restaurant Riesenfaß in Bad Liebwerda weiter. Am Montag gab es noch einen Heimatabend in dem ehemaligen Franziskanerkloster Haindorf.
Ein besonderes Erlebnis war auch die Nostalgiefahrt mit der über hundert Jahre alten Dampflok, mit der man Reichenberg, Haindorf, Raspenau, Friedland und weitere anliegende Orte erreichen konnte. Die Lok wurde 1899 von der Wiener Lokomotivfabrik in Floridsdorf gebaut. Am Sonntag, am späten Nachmittag endete die Haindorfer Jubiläumsfeier, die sicherlich den Besuchern in Erinnerung bleibt.
©Text und Foto: Stanislav Beran