Hermsdorf liegt an der tschechisch-polnischen Grenze, circa 6 km südwestlich von Friedland und 12 km östlich von Zittau (Sachsen). Die 226 Einwohner zählende Gemeinde gehört zum Kreis Reichenberg.
Im Jahre 1716 wurde in Leipzig die Analecta factorum Zitaviensium (Chronik von Zittau) gedruckt. Darin erschien unter anderem die Erwähnung des Ortes Hermannsdorff in der Umgebung Friedlands. Laut der Beschreibung wurde das heutige Hermsdorf im Jahre 1375 gegründet. Diese Information wurde jedoch nur unzureichend bestätigt. Aus anderen Aufzeichnungen geht hervor, dass der Ort bereits im 13. Jahrhundert gegründet worden sein muss.
Im Jahre 1900 wurde Hermsdorf an die neu gebaute Schmalspurbahn Friedland–Hermsdorf angeschlossen. Diese war mit 750 mm Spurweite die einzige ihrer Art in Österreich-Ungarn. Nach der Stilllegung 1984 wurden die Gleise der Strecke 1997 abgebaut. Das verlassene Bahnhofsgebäude an der Grenze zu Polen steht noch heute.
Am 7. August 2010 ereigneten sich schwere Regenfälle im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. Große Schäden entstanden unter anderem auch in Hermsdorf, wo durch das reißende Wasser des Erlichtbaches mehrere Häuser zerstört wurden.
Gemeindegliederung
Zu Hermsdorf gehören die Ansiedlungen Christiansau und Hohenwald.
Christiansau mit Hohenwald war früher eine selbständige Gemeinde. Von 1952 bis 1958 bildeten die Orte eine gemeindeähnliche Verwaltungseinheit. Diese wurde acht Jahre später aufgelöst, wodurch die Ortsteile an Dittersbach fielen. Ab 1986 gehörten Hermsdorf, Christiansau und Hohenwald zu Friedland. In den frühen 1990er Jahren wurde die Gemeinde Hermsdorf gegründet.