Die kleine protestantische Gemeinde in Friedland hatte längst das Bedürfnis, ein eigenes Gotteshaus zu besitzen. Sie entschloss sich zur Errichtung eines solchen, als ihr mittelst Plänen und Überschlägen der Nachweis geliefert wurde, dass ein den Bedürfnissen entsprechender Bau nicht mehr als 16.000 bis 20.000 fl. kosten würde. Das von dem Architekt Albert Hofmann aus Reichenberg ent- worfene Projekt wurde zur Ausführung bestimmt. Das Innere ist für 150 Sitzplätze nebst der sich aus den bescheidenen Verhältnissen ergebenden An- zahl von Stehplätzen berechnet. Mit der Kirche ist außer der Sakristei eine Wohnung für den Kirchen-diener mit zwei Zimmern und Küche verbunden.
Durch eine Vorhalle, an die sich zur Seite die Wendeltreppe für die über der Vorhalle He- gende Orgelempore anschließt, gelangt man in das einschiffige Innere, welches seinen oberen Abschluss durch die sichtbare, dekorativ behan- delte Holzkonstruktion des Dachstuhles erhält. Der Chor mit flachem Abschluss ist gewölbt. An ihn reiht sich an der einen Seite die Sakristei, an der anderen Seite die Wohnung des Kirchendieners an, welche so angeordnet ist, dass sich das Wohnzimmer im Hochparterre, das Schlafzimmer im oberen Geschosse und die Küche im hohen Kel- lergeschoss befindet. Das Material für den Bau ist der Hauptsache nach Ziegelwerk mit Wandverputz unter spärlicher Anwendung von Sandstein, für die Architekturtheile ist Granit mit einfachster Profilierung ver- wendet. Die Anordnung der Sitze erfolgte in einem geschlossenen Block in der Mitte des Schiffes, welcher zu beiden Seiten genügend weite Gänge zur bequemen Kommunikation übrig lässt. (1904)